„Niemals werden wir vergessen, niemals uns beugen. Und dauert es bis an das Ende aller Zeit, so wollen wir nicht ruhen, bis daß die Thronräuber im Staube vor uns liegen!“
(die letzten Worte Hochkönig Andrukhans III., eingemeißelt über den Eingang zum Königspalast zu Caridor)

Die Gegenwärtige Herrscherfamilie

´Andrukhan VII. (C), König von Caridor, geboren: 32 V

´Manar von Haduloha (C, S), Königin von Caridor, geboren: 35 V

´Damochan (C), Prinzessin, geboren: 53 V

´Endir von Angued (An), Ehemann von Damo­han, geboren: 53 V

´Thengis (C), Kronprinz, geboren: 55 V

Kyor von Tarsis (Agrissa), Ehefrau des Prinzen, geboren: 62 V

GESCHICHTE

Caridor, die goldene Stadt Bennegwyns und Namensgeber des Landes, an deren Bau, wie es heißt, die Götter selber mitwirkten. Die verschwenderische Pracht der Architektur kündet vom Reichtum und von der Macht der Herren dieses Reiches, die in selbstherrlicher Dekadenz, doch noch immer gestählt vom Drachenkrieg und den Auseinandersetzungen in dessen Gefolge, die Geschicke des Königreiches des vertriebenen Hauses Caridor lenken.

Nach den Erbfolgekriegen, dem zweiten großen Zwist um die verlorene Krone von Dschodo, zog Curhan, ein Sohn Andrukhans III., im Sommer des Jahres 3 III nach Bennegwyn, um den erbitterten Auseinandersetzungen mit seinen Halbgeschwistern Tenghan und Andra, die sich aufgrund ihrer dominanten Mutter dem Haus Tenagis zugehörig fühlten, ein Ende zu setzen. Mit ihm  zogen viele verbündete Häuser derer von Caridor. Westlich des Tandore errichteten die Flüchtigen ihr erstes festes Lager, aus dem schließlich die Hauptstadt und das Reich Caridor entstehen sollten. Die ersten Jahre waren für die Menschen von Hunger und Entbehrungen geprägt. Die größte Katastrophe ereignete sich im folgenden Frühjahr, als der noch unbekannte Tandore über die Ufer trat und fast die Hälfte der Bevölkerung Caridors mit sich nahm.

Trotz der ersten harten Zeiten erblühte Caridor bald: Die Bevölkerung siedelte bis weit in den Norden, und das Land östlich des Tandore wurde zum Schutz gegen Molon und Ghadot-Odarat (damals noch Kolonie des Hochkönigs) kolonisiert. Auch bildeten sich in jenen Tagen die ersten großen Handelshäuser, die bis auf weiteres entscheidend in die Geschicke des Reiches eingreifen sollten. Diesen Handelshäusern und ihren maritimen Unternehmungen im Mandrillon ist die Besiedlung des südlich von Caridor gelegenen Miirdin zu verdanken. Dies begann im Jahre 41 III., zwei Jahre nach Curhans Tod (dieser hatte, sein Ende erkennend, drei Tage vor seinem Ableben seinen Sohn Andrukhan IV. zum ersten König von Caridor gekrönt), mit der Gründung des Ortes Miirdin, der als Brückenkopf zu den entdeckten Erzlagerstätten in den Schwarzen Bergen diente.

Mit der Zeit erwuchs Miirdin zu einer Metropole, fast so groß wie Caridor selbst, bis es schließlich mit den umliegenden Landen zu einem Herzogtum erhoben wurde, das Angolian, einem Urenkel Andrukhans IV., und später seinen Nachkommen zuerkannt wurde.

Die Stadt Caridor selbst ist mit ihren etwa 60.000 Einwohnern die größte der bekannten Welt. Sie entwickelte sich zu dem Handels- und Finanzzentrum. Die hohen Handelshäuser senden ihre Schiffe und Karawanen in aller Herren Länder und bringen Waren und Kultur aller Art mit zurück in das Königreich. In den letzten 150 Jahren erreichten die Bauten der Stadt eine immer größere Prachtentfaltung. Die königlichen und hochadligen Paläste, die öffentlichen Gebäude, Tempel sowie die Häuser der großen Händler spiegeln einen Reichtum wieder, wie er in solcher Anhäufung noch nie von Menschen erreicht wurde. Auch die Handelsniederlassungen (Kolonien) rund um das Mandrillon künden vom Reichtum und der hohen Kultur des Reiches. Es handelt sich bei den Kolonien um befestigte Stützpunkte und Häfen, die den Handel auch in den wilden Gebieten Bennegwyns mit den Barbaren vor Räubern und Piraten sichern sollen

Innenpolitik

Durch das Vorhandensein mehrerer großer Interessengruppen (Adel, Handelshäuser, Religionen...) ist eine zumindest halbwegs pluralistische Gesellschaft in Caridor herangewachsen; mal abgesehen davon, daß Sklaven, Arme u. ä. Leute natürlich außen vor stehen. Das heißt: Haste was, biste was!

Freiheit des Einzelnen ist ein Grundprinzip der caridorianischen Gesellschaft; innerhalb des Landes hat der Staat kein Recht, unbegründet in diese Freiheit einzugreifen. Dies ist ein großer Verdienst des Senates.

Aussenpolitik

Diesertage (78 V) sind sich König Andrukhan und der Kronrat nicht ganz schlüssig, wo das Reich seine außenpolitischen Schwerpunkte setzen soll.

Die Seewege in den unbekannten Westen versprechen reiche Beute und bis auf einige Detailfragen hat man mit Amaya, Ghadot und Odarat seinen Frieden gemacht. So werden die Stimmen immer lauter, die den Sturz der Serassins verlangen; einen letzten vernichtenden Schlag gemeinsam mit Ghadot, Odarat und den Unterdrückten Häusern auf Dschodo. Besonders nach den aufgedeckten Bestrebungen des Feindes, Ghadot zu unterwandern, scheint auch vielen Mitgliedern des Senates ein Präventivschlag zur eigenen Sicherheit angeraten.

Besonnenere Geister weisen zurecht darauf hin, daß ein solcher Krieg die bekannte Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird. Doch es sieht so aus, daß die Götter des Krieges schon in den Gefilden der Sterblichen wandeln.